Zwei Weinpioniere im Gespräch: Barbara Lawson und Edward Donaldson
Das Gespräch mit zwei Pionieren der neuseeländischen Weinszene zeigt, dass sich Mut durchaus auszahlen kann. Barbara Lawson von Lawson's Dry Hills und Edward Donaldson von Pegasus Bay berichteten, was der Antrieb war, andere Wege zu gehen.
Lawson's Dry Hills: Marlborough, Gewürztraminer und Schraubverschluss
Das von Barbara Lawson und ihrem Mann Ross gegründete Weingut Lawson's Dry Hills zählt zu einem der ikonischen Gewürztraminerproduzenten in Neuseeland. Sie waren auch einer der ersten, die in Marlborough Wein anbauten. Und dennoch war der Erfolg anfangs nicht abzusehen. Schließlich können viele Neuseeländer Gewürztraminer noch nicht mal aussprechen. Doch der Gewürztraminer der Lawsons hat sich immer besser entwickelt, so dass dieser Wein neben Sauvignon Blanc heute zum Aushängeschild des Weinguts geworden ist. Das Qualitätskriterium ist dabei für Barbara die richtige Balance zwischen Säure und Süße sowie die Ausprägung der Aromen im Wein.
Barbaras inzwischen verstorbener Mann Ross hat neuseeländischen Wein auch durch seine von ihm mitgegründeten Initiative zur Verbreitung des Schraubverschlusses geprägt. Der Ausschlag haben zu viele verdorbene Weine gegeben, die mit Kork verschlossen waren und die Überzeugung, dass ein Schraubverschluss der bessere Weinverschluss sei. Mit Leidenschaft und Humor hat Ross dazu beigetragen, dass heute die meisten Weine in Neuseeland mit einem Schraubverschluss ausgestattet sind.
Pionier in Marlborough: Barbara Lawson
Pegasus Bay: Wairapa und Riesling
Und auch Ed Donaldsons Vater zählt zu Neuseeland Pionieren. Er hat nicht nur den Mut bewiesen mit Waipara unweit der durch Erdbeben stark gebeutelten Stadt Christchurch an das Potenzial eines bis dato unerschlossenen Weingebiets zu glauben. Er hat auch auf eine Rebe gesetzt, mit der Deutschland weltweit führend ist - dem Riesling. Hier stand natürlich am Anfang die deutschen Weine als Vorbild. Doch inzwischen hat Pegasus Bay einen ganz eigenen neuseeländischen Stil entwickelt.
Risiken im Weinbau
Natürlich gibt es auch heute noch jedes Jahr viele Risiken im Weinbau. Ein Risiko für die Qualität des Weins ist die Entscheidung, wann man mit der Lese beginnt. Um eine optimale Reife der Traube und die entsprechende Aromenausprägung zu erreichen sollte man möglichst spät ernten. Da sind sich Barbara Lawson und Ed Donaldson einig. Doch genau das birgt das Risiko, dass das Wetter umschlägt und die Ernte minimiert oder gar komplett zerstört.
Die Zukunft neuseeländischem Weins
Und wohin soll die Reise für neuseeländischen Wein gehen?
Auch hier sind sich beide Pioniere einig: ein weiterhin starker Fokus auf Qualitätswein wird es mit Sicherheit sein. Ed geht zudem von einer stärkeren regionalen Ausprägung der unterschiedlichen Weinstile der einzelnen Unterregionen Neuseelands aus.
Und mit der Experimentierfreude der Neuseeländer können wir uns auf viele spannenden Weine in Zukunft freuen. Abschließend sagt Ed überzeugt: "The best times are coming."
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